Sonntag, 21. Juni 2015

safi: janus. albumreview & clip

machen wir uns nichts vor: die geschichte des noiserock - selbst des deutschsprachigen - ist auserzählt. zu viele tolle bands (unsane! ulme!), zu viele geniale labels (amphetamine reptile! blunoise!) haben sich bereits vor dekaden in ein level an intensität gequält, welches unerreichbar scheint. und selbst "female fronted noiserock", so man eine solche etikettierung verwenden mag/darf, hat nicht zuletzt mit made out of barbies akzente gesetzt. dass nun mit Safi tatsächlich ein neuer hype an der schmutzverdreckten oberfläche kratzt, wirkt dennoch passend. vinyl und authentizität erleben derzeit schließlich eine beachtliche renaissance. genau das richtige für ein genre, das standesgemäß wenig auf hörgewohnheiten achtet und dem die polierte oberfläche mehr als suspekt scheint. aber passt die schnell geöffnete schublade überhaupt? die zehn tracks auf "janus" (pias) wissen immerhin mächtig krach zu machen; schon im zweiten song "sagen und denken" taucht neben überraschend offensichtlichen melodien schnell ein regelrechter ohrwurmrefrain auf. und stück für stück blättert beim hören des ganzen debüts der schmutz ab: nach einer guten halben stunde bleibt das angenehme gefühl, hier einfach ein durchaus relevantes popalbum gehört zu haben. welches öfters auch mal weh tut. denn das trio um sängerin safi kennt seine wurzeln. und hat nicht zuletzt aufgrund seiner gehörigen portion selbstbewusstsein das potential, nicht so schnell vergessen zu werden. anspieltipp: das in seinem ekstatischen finale an den besten moment von deftones "white pony" erinnernde "menschen".

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