Donnerstag, 27. November 2014

mary j. blige: the london sessions. review

die ausgangsvoraussetzungen meinerseits sind beinahe unverändert: pop und soul sorgen in meinen ohren zumeist für krampfartige zustände. zuverlässig vor allem dann, wenn das ganze aus deutschland (schlimmstenfalls mannheim) stammt. jedoch auch in den fällen, wenn große damen mit voluminösem vokalspektrum aufgeblasene balladen durch den äther jagen, stellen sich migräneartige zustände ein. Mary J. Blige behauptet mit ihrer musik zum glück wenigstens ein bein im hiphop. und auch sonst soll es eher der klassische r'n'b sein, welcher bei ihren kommerziell stets sehr erfolgreichen alben für einflüsse sorgt. mit unter anderem swizz beats und ne-yo waren schon vor einer halben dekade produzenten am start, welche - bis vor kurzem - im bereich rap und black music einiges mitzureden hatten. diesmal nun sorgte ein wechsel auf einen anderen kontinent für geänderte rahmenbedingungen. und großbritannien gelang es in den vergangenen monaten und jahren immerhin, dem besagten genre neue relevanz einzuhauchen. "The London Sessions" (universal) bietet nun etwas dezenter hochgetunten neo(n)-soul, der zwar exzellent in szene gesetzt wurde; nach wie vor sind für meine begriffe zu viele affektierte "uuuuhs" und "aaahs" eingebaut, welche der musik immer einmal wieder seele und leidenschaf rauben. doch bevor sie das ganze werk schließlich im synthetischem hochglanz ersticken lassen, sorgt vermutlich gerade der locationwechsel dafür, etwas mehr farbe (a.k.a. dreck) zuzulassen. mehr elektronische elemente, aber besonders die appearances von künstlern wie emili sandé oder disclosure erhöhen am ende der dutzend tracks tatsächlich die über die jahre etwas angestaubte relevanz von mary j. blige. "the london session" dürfte ihren wirkungsradius somit erheblich ausweiten. und dies durchaus zu recht.

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