Donnerstag, 1. Juli 2010

the gaslight anthem & bob sinclair. summersounds

mittlerweile auch vom boss geadelt - auf springsteens aktueller dvd "london calling" gibt es gar ein stelldichein der band - treffen sich beim neuen album von The Gaslight Anthem wieder stilsicher songwriterische kunst und schlichtes können. respektive die tatsache, dass durch die adern der bandmitglieder offenbar rock'n'roll, soul und blues gleichermaßen fließen. „American Slang“ (sideonedummy/cargo) überzeugt so einmal mehr mit an sich simplen attributen: unaufdringlich, ehrlich, facettenreich. schon die ersten sekunden des neuen albums machen klar, wohin die reise der vier jungs aus new jersey gehen soll: der titelsong glänzt mit leidenschaft und (ähm) springsteen-refrain, ohne dabei das gespür für punkrock aus den augen zu verlieren. ob eher poppig oder dreckig rockend, melancholisch oder treibend nach vorne: auf album nummer drei passt - wieder - alles zusammen. am ende steht ein ziemlich grandioses werk voller energie, pathos und einer prise nostalgie. übrigens mit dem selben produzententeam und (independent-)label im hintergrund wie bei "the 59 sound". von wegen stadion-ambitionen, also. nach zehn songs ist dann auch wieder schluss. perfekt.
der französische dj Bob Sinclair auf der suche nach neuen herausforderungen: ob "Made In Jamaica" (ministry of sound/warner) jedoch den erhofft großen wurf markiert, darf bezweifelt werden. mit sly & robbie samt ihren reggae-wurzeln fand sinclair zwar einen passenden kollaborationspartner. den er ganz bewusst auswählte: nämlich analog zu seinem vorbild serge gainbourg; der sein dub-album unter ziemlich exakt den gleichen umständen einspielte. ob 2010 daraus ebenfalls ein klassiker entsteht, kann schnell beantwortet werden: weder die shaggy-zusammenarbeit für die erste single "i wanna" überzeugt mit ihrem sterilen hochglanz-reggae-standards. und auch an anderer stelle wird vergessen, akzente zu setzen. "love generation" - passend zur wm wieder aufgelegt - bleibt auch mit neuem rhythmus allenfalls nettes formatradio. und so ergeht es letzten endes dem ganzen dutzen tracks: mal ganz passabel, oft jedoch einfach zu wenig substanziell um zu überzeugen. anyway: als obligatorisch entspanntes sommeralbum bestimmt tauglich... leider gab es davon in diesem jahr auch schon gelungenere.

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