Sonntag, 27. Juni 2010

the roots & vinnie paz. meine gästeliste

weite teile ihrer mittlerweile über zwanzigjährigen (!) karriere wurden The Roots, und nicht zu unrecht, als innovatoren des hiphop gefeiert. ein rausch der euphorie von kritiker- und fanseite, welcher erst mit dem 2006er werk "game theory" abzuflauen drohte. ausgerechnet nach dem wechsel zum renommierten def jam label. nach dem ebenfalls kritisch rezipierten "rising down" kommt dem dritten album in dieser konstellation also in mehrfacher hinsicht besondere bedeutung zu: entsprechend des titels wird dem abwärtstrend jedoch gekonnt entgegen gesteuert. die fünfköpfige crew um ?uestlove und rapper black thought begegnet dem druck nämlich auf elegante art und weise: sie besinnt sich auf ihre eigenen, tja, wurzeln. und liefert mit "How I Got Over" (def jam/universal) ein gekonntes, wenngleich atmosphärisch dunkles manifest im grenzbereich des hiphop ab. für welches sie sich durch langjährige wegbegleiter und artfremde talente supporten ließen. zu ersterer kategorie dürfen dice raw, truck north oder der wunderbare blu gezählt werden; während joanna newsom (!), die monsters of folk sowie john legend für gelungene überraschungen sorgen. spannend bleibt die angelegenheit durch diese konstellation nämlich glücklicherweise wieder von anfang bis ende. keine frage: auf bühne wird die formation selbst mit dem komplexen klangbild sogar noch effizienter in ihrem element sein. das material jedenfalls entfacht endlich auch wieder in, allerdings nur etwa 40-minütiger (...schade das davon zwei tracks in abgewandelter form sogar schon bekannt waren!) album-distanz begeisterungsstürme. nicht zuletzt deswegen, weil die rock-anteile auf eine art und weise in den bandkontext involviert werden, wie es eben keine andere crew drauf hat.
apropos gästeliste: da gibt es beim ersten soloalbum des jedi mind tricks frontmanns Vinnie Paz ebenfalls einige überraschungen. leider nicht nur positive. denn rein quantitativ macht "Season Of The Assassin" (enemy soil/groove attack) zwar kaum einem etwas vor: erstklassige produzenten (madlib, shuko, bronze nazareth, dj muggs) und außergewöhnliche mc's (r.a. the rugged man, clipse, beanie sigel, paul wall) lassen klar aufhorchen. ganz bewusst nicht an bord befindet sich jedi mind tricks-counterpart stoupe the enemy of mankind. doch anstelle neue akzente zu setzen, dümpeln die 21 tracks bis auf ein paar lichtblicke schlichtweg zu häufig wenig überzeugend vor sich hin: da hilft auch die abermals konsequent aggressive grundhaltung nur wenig. hier wäre mehr zu erwarten gewesen... dem kreativen abwärtstrend des einstmals hochkarätigen protagonisten hätte es ohnehin gut getan.

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