Dienstag, 25. Mai 2010

k'naan & reflection eternal. rappers delight

an dem wird es diesen sommer todsicher kein vorbeikommen geben: K'naan hat sich mit der "Troubadour Champion Edition" (universal), einer neuauflage seines letzten albums, die rente gesichert. denn selbst wenn die songs allesamt bereits im jahr 2008 produziert wurden (was angesichts einer abrechnung mit mr. bush etwas skurril wirkt): schon die als eine von drei bonustracks konservierte coca cola-weltmeisterschaftshymne "wavin' flag" in dem um eine schöne vocalline variierten "celebration mix" (sic!) macht seit ein paar wochen die heimischen radiostationen unsicher; und wird im juni so manches public viewing-areal in stadionchöre verwandeln. dabei darf nicht übersehen werden, dass es sich bei "troubadour" bereits um album nummer vier des bei uns bislang nicht bekannten kanadischen rappers handelt. welcher seine somalische abstammung in einer vielzahl der tracks und ganz bewusst durchschimmern lässt. ergänzend dazu passt eine gelungene kollaboration mit damian marley sowie eine bunte vielfalt an grenzüberschreitenden stilarten: was bei "if rap gets jealous" gar in einer limp bizkit-reminiszenz endet. und seinen höhepunkt in der kollaboration mit mos def sowie charli 2na im song "america" findet... einem der raren puren raptracks hier. genau da liegt allerdings das große manko: unter das pop-beseelte material mischt sich einfach zu viel durchschnitt... dabei spürt man immer wieder, dass es k'naan eigentlich besser (= kredibiler?) kann.
das verbindende element zwischen den zwei hier besprochenen platten könnte erwähnter mos def bilden. welcher auf beiden ein gastspiel hat. und für talib kweli bekanntermaßen einen langjährigen wegbegleiter darstellt. nach dem gemeinsamen debüt unter der banner black star folgte das für mich bis heute beste kweli-werk: "train of thought". die sich dort über ein album erstreckende kollaboration mit seinem dj hi-tek unter dem titel reflection eternal markiert ein echtes highlight des coscious rap. genau eine dekade (und zahlreiche kweli-platten auf denen hi-tek nur noch eine neberolle spielte) später, nun die wiederbelebung dieser konstellation: "Revolution Per Minute" (warner) knüpft mit 17 tracks sehr gelungen an der eigenen vergangenheit an. zumal man sich stilistisch ebenso selbst zitiert, wie eine offenheit für moderne töne transportiert wird: das von estelle assisitierte "midnight hour" klingt beispielsweise nach einem mashup aus den black eyed peas und amy winehouse - unter klarer federführung des duos. immerhin machte kweli trotz des ihm fortwährend attestiertem hohem lyrics-niveau keinen hehl daraus, dass seine musik auch zünden muss. was sie 2010 ohne frage wieder tut. zumal sich auf Talib Kweli + Hi-Rek Are Reflection Eternal letzterer in einigen tracks bewusst zurückzunehmen weiß, um dem besonderen reimfluss seines mc's adäquat platz einzuräumen. fazit: an die eigenen klassiker wird nicht herangereicht... das beste conscious rap album seit mos def's "the ecstatic" bleibt dennoch - und damit ein klarer pflichtkauf. wer zweifel hat, möge sich einfach von der single "in this world" überzeugen lassen.

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