Dienstag, 18. Mai 2010

instrumentale leidenschaften. 05/10

während hier der isländische vulkan eyjafjallajökull (i did it!, anm. d. red.) )einmal wieder den europäischen und internationalen flugverkehr lahmlegt, beschwichtigt mich dessen landsmann Ólafur Arnalds vor der heimischen stereoanlage mit seinen zurückhaltenden, harmonischen soundlandschaften zwischen kammermusik und postrock. "And They Have Escaped The Weight Of Darkness" (erased tapes/indigo) soll laut des protagonisten eine spur positiver als die vorgänger klingen... eine aussage, die angesichts der herkunft dieser musik jedoch mit vorsicht genossen werden sollte. für mich bleibt die versponnene ego-adaption mit verhaltenen sigur ros-referenzen, für welche mit tony levin (king crimson, yes) übrigens eine echte legende am bass verpflichtet werden konnte, allerdings ein höchst melancholischer trip durchaus auch in die gefilde der e-musik. nicht umsonst findet der 23-jährige interpret mit seiner besinnlichen kunst auch in den reihen von jazz- und klassik-hörern anklang.
aus einer geographisch wie stilistisch ganz anderen richtung stammen The Bambi Molesters. richtig, genau die kroatischen dame mit herren, welche in der vergangenheit lediglich absoluten kennern der surf-szene ein (immerhin ziemlich hochkarätiger) begriff waren. und mehrere jahre - neun, um genau zu sein - in der versenkung verschwunden sind. ihr aktueller longplayer "As The Dark Wave Swells" (glitterhouse/indigo) könnte ihnen nun durch die veröffentlichung über das geschmackssichere glitterhouse-label einen ganz neuen hörerkreis erschließen. produziert von dem langjährigen begleiter beider parteien, chris eckman, wirkt das songmaterial nämlich etwas geordneter, sanftmütiger, sauberer... aber auch ausgereifter. ein paar mariachi-momente und sogar vorsichtige stricher-arrangements haben sich in das für dieses genre nicht selten wehmütige material ebenfalls eingeschlichen. am ende bleibt ein sehr erfreuliches fazit: hier hat niemand seinen charakteristischen charme verloren, sondern wurde - wie sich das im besten falle gehört - von einem produzenten mit hingabe auf den richtigen weg gelotst.

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