Sonntag, 9. Mai 2010

the fast and the furious. reviews

wer anhand der nur sieben tracks an eine ep denkt, liegt falsch: das debüt von Acid Tiger fällt mit 40 minuten länger aus als die meisten anderen deathwish releases. und auch komplexer. nicht nur der so betitelte "neue metal", eine progressive mischung aus schweinerock und frickeleien sowie einer rudimentären hardcore-basis, stand hier pate. es sind insbesondere klassiker wie drive like jehu, die im sound ihre spuren hinterlassen haben. und das obgleich man doch eigentlich vermuten darf, dass die musiker in ihren herkunftsbands (darunter converge, thursday und united nations) was experimente angeht nicht gerade an der kurzen leine gehalten werden. doch "Acid Tiger" (deathwish records) offeriert noch etwas anderes außergewöhnliches: die herren gehen nämlich mit jeder menge spaß zu werke; welcher hier ein um's andere mal faktoren wie wut, aggression oder verzweiflung überrundet. ein ungewöhnliches werk auf deathwish, welches nicht nur für deren anhänger einiger warmlaufzeit bedarf.
stück für stück arbeiten sich Manifestation voran; lineup- und labelwechseln zum trotz: eine sprichwörtliche working class-mentalität, die auf "Burden Of Mankind" (demons run amok) ihre konsequente fortsetzung findet. die saarländer sind mittlerweile bei dra entertainment gelandet - und passen dort mit ihrem arschtretenden mix aus agnostic front, terror und slapshot auch prima hin. vor allem die balance, harmonische gitarren und ein paar oi-elemente in den sound zu integrieren - ohne die hardcoreroots zu verwässern - gelingt überzeugend ("maintain course"). dem quintett gelang damit ein sympathisch rastloser, kurzweiliger glücksfall, angesichts dessen qualität man sich keine sorgen um szenenachwuchs aus deutschen landen zu machen braucht!
die französische drone/sludge/doom formation Year Of No Light kam nun bei conspiracy records unter. nicht die einzig erwähnenswerte veränderung: "Ausserwelt" (conspiracy records) präsentiert das neue material im vergleich zum vorgänger ohne vocals... nach dem abschied ihres sängers entschied man sich - wie übrigens schon in den anfangsmonaten der band - für ein rein instrumentales vorangehen. was in ihrem musikalischen kontext absolut sinn macht: denn die psychedelischen klanggebäude benötigen aufmerksamkeit, keine stimme. eine solche würde der behutsam arrangierten und erhabenen atmosphäre schlimmstenfalls ohnehin nur schwerlich gerecht werden. apropos: die vier tracks brauchten genau vier jahre vorlaufzeit und wurden in einem alten theater aufgenommen. year of no light zählen nicht nur deshalb definitiv zu den stilvollsten vertretern ihrer zunft.

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