Donnerstag, 15. April 2010

double dagger & glorytellers. postrock perfekt

die eigene musikalische vergangenheit war nett aber nicht überragend - und im falle von "Masks" (thrill jockey/rough trade) ist lediglich von einer neuen ep die rede. dennoch darf man vor dem satz, den Double Dagger hier nach vorne gemacht haben, schonmal salutieren: das trio schäumt über vor energie, erinnert meine wenigkeit vehement an das phänomenale "red medicine" album von fugazi und schafft es mit den fünf songs in knapp zwanzig minuten, mich gleichermaßen hochzufrieden und voller neugier auf das was noch kommen wird zurückzulassen. der spröde mix aus schlagzeug, bass und den ian mackaye-ähnlichen vocals von nolen strals lässt weder gitarren noch konventionelle songstrukturen vermissen: double dagger machen ab sofort ihr eigenes ding... übrigens auch in punkto artwork!
seiner ehemaligen formation karate kehrte geoff farina den rücken, weil ihm gehörprobleme ein konsequentes weiterverfolgen der postrock-ikone unmöglich machte. seitdem firmiert er unter dem namen Glorytellers. und stellt dabei ganz bewusst bezüge zur eigenen vergangenheit her. nein, das war kein gewollter abschied des unscheinbaren gitarren-virtuosen. insofern markiert vorliegendes zweitwerk weiterhin einen nachvollziehbaren schritt. so mögen die kompositionen zwar in der tradition von singer-songwritern oder american guitar music stehen. parallelen, gerade zur letzten vergangenheit von karate, lassen sich dennoch und immer wieder ausmachen. so rückt die jazzyness des letzten karate-longplayers "pockets" bei "Atone" (southern records/soulfood) nur minimal in den hintergrund. und zu ihren gunsten kehrt noch mehr akustische ruhe ein, welche sich mit den ungewöhnlichen melodielinien früher saitenzauberer mischt. heraus kommt ein werk mit seltsam ungreifbaren song-schönheiten. nonchalant schmeicheln sie sich ein, gefallen ohne wirklich hängen zu bleiben. gemischt mit dem typischen erzählstil farinas, welcher als fixpunkt für alle kompositionen gilt, entspringt daraus tatsächlich nichts anderes als die konsequente weiterführung des selbstbetitelten debüts. umso erfreulicher, als es mit den neun stücken auch wieder auf tour gehen soll. die umstände für eine wirkliche bandzukunft scheinen mit dem gleichermaßen avantgardistisch wie wohlgestimmt klingenden material geschaffen. reduziert, zurückgelehnt und mit beinahe unglaublicher selbstverständlichkeit ausgetüftelt, drängen songs und strukturen der glorytellers ins bewusstsein. karate 2.0: willkommen zurück.

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