Sonntag, 20. Dezember 2009

mary j blige: stronger with each tear. review

pop und soul sorgen in meinen ohren zumeist für krampfartige zustände. zuverlässig vor allem dann, wenn das ganze aus deutschland (schlimmstenfalls mannheim) stammt. jedoch auch in den fällen, wenn große damen mit voluminösem vokalspektrum aufgeblasene balladen durch den äther jagen, stellen sich migräneartige zustände ein. Mary J Blige behauptet mit ihrer musik zum glück wenigstens ein bein im hiphop. und auch sonst soll es eher der klassische r'n'b sein, welcher bei ihren kommerziell stets sehr erfolgreichen alben für einflüsse sorgt. mit unter anderem swizz beats und ne-yo sind denn auch 2009 wieder produzenten am start, welche - bis vor kurzem - im bereich rap und black music einiges mitzureden hatten. dank newcomer drake und südstaaten-heini t.i. kommt der sprechgesang jedenfalls auch diesmal wieder zum zuge. "Stonger With Each Tear" (geffen/universal) erfüllt zunächst dennoch schlimmste whitney houston klischees: hochgetunter neo(n)-soul, der zwar exzellent in szene gesetzt wurde; doch zu viele affektierte "uuuuhs" und "aaahs" rauben der musik seele und leidenschaft, lassen das ganze werk schließlich im synthetischen hochglanz ersticken. die sängerin aus new york kam eben doch längst in hollywood an (wovon nicht nur der track "color" kündet) und hat ihre düsteren bronx-wurzeln zumindest musikalisch mittlerweile glattgebügelt. immerhin: das dutzend songs klingt angenehm positiv und dank ein paar solider kniffe nimmt die houston-referenz nicht das gesamte album in beschlag. so oder so: zu "stronger..." gibt es sicherlich qualitativ hochwertigere, bestimmt noch euphorischere meinungen als die meine... von daher verbuche ich das ganze halt als einen weiteren misglückten versuch, diesen ganzen bombast-reigen zu verstehen.

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