Dienstag, 24. November 2009

tori amos: midwinter graces. review

mit "amazing grace" und "winter" befassten sich zwei ihrer schönsten interpretationen bzw. kompositionen mit der dunklen jahreszeit. nun widmet Tori Amos dieser ein ganzes album. "Midwinter Graces" (island/universal) muss vielmehr sogar als weihnachtsalbum durchgehen - aber natürlich braucht bei einer derart eigenwilligen künstlerin niemand notorische santa-claus-dudelei befürchten. apropos, zum thema eigenwilligkeit: über das - mit verlaub - furchtbare coverartwork wollen wir mal besser den mantel des schweigens hüllen. denn die zwölf songs offenbaren eine wohltuende mischung aus eigenkompositionen sowie altertümlichen weihnachtsliedern. deren auswahl überwiegend sehr stilvoll ausgefallen ist - vielleicht abgesehen von "harps of gold", dem ich persönlich einfach überdrüssig bin. das ganze album wurde jedoch so behutsam arrangiert, dass daraus ein stimmiges gesamtwerk entsteht. die sieben traditionals präsentieren die amos vor allem auch wieder desöfteren zu reduzierter instrumentierung. weshalb man musikalisch sporadisch an eine mischung aus ihrem debüt sowie den sparsamen "choirgirl hotel" b-seiten denken darf. und natürlich drückt die 46-jähige sämtlichen songs ihren ureigenen stempel auf - weshalb selbst diesem weihnachtsalbum ein typischer, bittersüßer beigeschmackt innebleibt. herrlich. fazit: ein unverkrampft niveauvolles kontrastprogramm zu der uns allerorts penetrierenden "supermarkt-hintergrund-hallelujah"-dudelei. nur das coverartwork, das sieht schon schwer nach grabbelkiste aus... doch, wie gesagt: jener neuerliche fehlgriff in diese richtung sollte ja nun nicht das thema sein. denn musikalisch kriegt mich tori amos auch 17 jahre nach dem erstkontakt - sogar mit einem weihnachtsalbum - noch. anspieltipp: das fabulöse "winter's carol".

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