Dienstag, 15. September 2009

lewd acts, switchblade. highlights

"i was born with soapbox shoes / raised on morals that i choosed to lose / when i had seen the evil that people do / that's when i learned to sing the blues". mit diesen bricht - im wahrsten sinne des wortes - das vorläufige hardcore-highlight des jahres an. nicht, dass herausragende qualität aus dem hause deathwish überraschen würde. doch Lewd Acts legen mit "Black Eye Blues" (deathwish) ein geradezu absurd intensives und abgefucktes album vor, dessen referenzmasse erschlagend klingt. klar, kurt ballou von converge hat seine spuren nicht nur in der produktion hinterlassen. aber dazu kommen elemente von burst, cursed und give up the ghost - vorgetragen mit tatsächlich einer schmutziger adaption des blues. ich weiß dass in dieser review reichlich floskeln bedient werden. aber vom phänomenalen opener über die irre verschnaufpause "who knew the west coast could be so cold" zum überragenden finale "nowhere to go" macht dieses werk einfach sprachlos. die herren aus san diego empfehlen sich nachdrücklich als die neue exzellenz des genres.
auch nicht zu verachten: Switchblade sind ein schwedisches trio, welches seinen ursprung vor über zwölf jahren als chaotische hardcore-band fand. doch von den anfangstagen entwickelte man sich schnell weg: typische songschemata ließ man stück für stück hinter sich, besetzungswechsel sorgten für stilistisches neuland. das fünfte, abermals selbstbetitelte album gipfelt im (vorläufigen) höhepunkt der eigenwilligen karriere: nur drei Tracks lassen sich auf dem schlicht jedoch stilvoll gestalteten Werk finden. sie bringen es zusammen auf eine gute dreiviertel stunde und statt einem titel tragen sie abermals nur ihre exakte spielzeit als namen. "Switchblade" (trust no one recordings) gerät damit zu eine post-sludge-core-variation, die ihren besonderen reiz aus der kombination extremer langsamkeit mit überlegter schlichtheit zieht. jedem riff wird zeit gegeben, sich zu entfalten, sich im raum auszubreiten. die rudimentären aber sehr präsenten drums kulminieren mit den äußerst sparsam eingesetzten vocals in einem (trotz - oder wegen - der sparsamen zutaten) atmosphärisch dichten, finsteren soundtrip. wobei man 2009 sogar noch auf gastbeiträge etc. verzichtete. switchblade klingen damit wie die spartanische abspaltung ihrer früheren rourpartner von cult of luna, einer zeitlupenversion von breach oder einer verzweifelten düsteradaption von logh. eine spannende entdeckung für freunde avantgardistischer töne.

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