Dienstag, 22. September 2009

alice in chains vs. pearl jam. review

skeptisch bis zur letzten minute. das waren meine gefühle bei all den meldungen, die die veröffentlichung eines neuen album von Alice In Chains betrafen. wie oft scheiterte schließlich schon der versuch, jahre nach dem tod eines sängers dem besonderen charme einer band gerecht zu werden (...man denke nur an queen und paul rodgers). und hier haben wir es immerhin mit layne staley zu tun. für "Black Gives Way To Blue" (virgin/emi) ließen sich die verbleibenden bandmitglieder jerry cantrell, sean kinney und mike inez lange zeit. cantrell schrieb mit dem neuen sänger william duvall songs, man spielte shows und machte dabei nie den eindruck, den kommerziellen wie künstlerrischen druck an sich heran zu lassen. nahmen sich die "neuen" alice in chains doch für den titeltrack zum beispiel die freiheit, elton john (!) für die pianopassage anzufragen. die positive bestätigung findet sich in den elf neuen songs. welche eher am meilenstein "dirt" anknüpfen denn an das selbstbetitelte abschiedswerk von 1995. sabbath-artige riffs treffen auf cantrell'sche songwriterkunst und das ganze wird tatsächlich ausgezeichnet von duvalls' stimme. die staleys auf elegante art sehr nahe kommt, auch wenn duvalle weder in punkto bühnenperformance noch auf diesen studioaufnahmen den eindruck macht, sich zu verbiegen. wie war es andernorts zu lesen? das hier ist so viel, viel, viel besser als die ganze üble neogrunge-chose von nickleback bis godsmack. richtig. respekt für die bemerkenswerteste reunion seit jahren! Pearl Jam, die einzige grunge-institution die seit dem "großen knall" in punkto besetzung halbwegs konstant war, lieferte nicht nur in relativ regelmäßigem turnus neue longplayer ab - sowohl presse als auch fans blieben ihnen über all die jahre immer wohl gesonnen. genau wie ich. mit "Backspacer" (universal) fängt dieses (schon seit "yield" ins wanken gekommene) konstrukt allerdings an, gefährlich zu wanken. auch wenn sich unter den elf tracks wieder ein paar obligatorisch punkige tracks befinden, welche die spielfreude der seattle-dinosaurier demonstrieren sollen: erstmals werde ich das gefühl nicht los, dass diesmal eine bewährte rezeptur die fehlende inspiration ersetzen soll. was nicht funktioniert. "just breathe" beispielsweise dürfte die bislang erste ballade von vedder sein, die so gänzlich ohne charme auskommt. und dieses manko garaniert nicht (!) durch den einsatz von streichern wett macht. "supersonic" und der opener "gonna see my friend" bedienen sich dagegen der oben beschrieben formel, welche auf zur schau gestellten energieschüben basiert. alles in allem klingt das für mich nach stagnation auf niedriger werdendem niveau. leider. ich habe es versucht, ehrlich. und irgendwie werden pearl jam dennoch einen stein bei mir im brett haben; aus gründen jedoch, die mit dem neuen material nichts zu tun haben. dieses rennen hier geht zu meiner überraschung ganz klar an alice in chains.

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