Sonntag, 2. August 2009

darkest hour, wisdom in chains. review

ihr letzter longplayer "deliver us" war für mich eine derartige enttäuschung gewesen, dass ich die hoffnungen an meine liebsten metalcoreler - und nicht zuletzt eine der mitbegründer dieser szene - beinahe komplett in den wind schlug. doch die neugier überwog dann doch, als ich erfahren hatte, dass Darkest Hour vor "The Eternal Return" (victory records/soulfood) ihren langjährigen gitarristen kris norris verabschiedet hatten. denn offenbar war genau dieser frische wind nötig: mike schleibaum findet in neuzugang mike carrigan nämlich einen absolut würdigen gegenspieler. und irgendwie macht es den eindruck, die formation hätte an intensität nachhaltig zugelegt. vor allem aber schaffen es die herren aus washington d.c. endlich wieder, mit schierer brutalität großartige songs zu erschaffen - deren atmosphäre nicht durch poppige anbiederungen gebrochen wird. tatsächlich findet man hier diese form von metal wohl in höchster spielkunst. und dazu lyrics, die mehr als nur lose worthülsen offerieren: "no god" gibt sich so programmatisch wie vom titel suggeriert. was an sich noch keine sensation wäre, würde man damit nicht ein paar der neueren labelkollegen direkt attackieren... darkest hour ziehen ihr eigenes ding durch. und dafür liebe ich sie. wieder.

nicht mit löffeln gegessen, sondern in ketten gelegt wird die weisheit hier bereits zum dritten mal - allerdings gibt's zumindest für eingefleischte fans nichts wirklich neues zu hören. denn bei "Wisdom In Chains" (swell creek superhero/soulfood) handelt es sich um ein re-release des vergriffenen debütalbums aus dem jahr 2001, ergänzt um das misfits-cover "angel fuck" plus hidden-track. in diesem zuge wurde auch der sound der guten handvoll tracks überarbeitet; und wenngleich ich die originalaufnahmen nicht kenne - der sound klingt alles andere als glattgebügelt. eindrucksvoll demonstriert die band aus pennsylvania auch, dass sie stilistisch und geografisch eng mit der benelux-szene verbandelt ist: nach einer prise eurocore klingt das ergebnis zumeist, wenn sich hier streetpunk mit new york hardcore verbindet. und ohne frage verstanden sich Wisdom In Chains bereits auf ihrem debüt perfekt auf diesen mix! das artwork von craig halloway dagegen bleibt geschmackssache, ebenso wie das überschaubare booklet (welches wenigstens ein paar linernotes beinhaltet). die beiden endgültig fusionierten labels swell creek und superhero records veröffentlichen das ganze nun auf cd, irgendwo soll allerdings auch eine vinylvariante kursieren, die um eine halbes dutzend livetracks auf der b-seite ergänzt wird - und kenner der materie dürften ahnen, was das über die spielzeit des albums aussagt...

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