Mittwoch, 3. Juni 2009

placebo. die krux mit dem namen

nach gefühlten dekaden jenseits der veröffentlichungsfront sowie einem markanten besetzungswechsel scheinen Placebo eines ganz gehörig vermisst zu haben: ihren fans die großen hymnen darzubieten. und so klingt "Battle For The Sun" (pias germany) direkter, eingängiger und... tja... irgendwie auch etwas gesetzter als sämtliche bisherigen alben. da darf schonmal mitgeklatscht geklatscht werden, wenn die engländer ihre 13 tracks (übrigens auf neuem label) präsentieren. doch selbst wenn die stimme von brian molko charakteristisch wie kaum eine andere vibriert: die stets so besondere atmosphäre der vorgängerwerke wird diesmal einfach nicht erreicht. vielleicht auch deswegen, weil sich die musik ähnlich dem coverartwork zunächst so gar nicht düster zeigen will: "for what it's worth" beispielsweise zeugt vielmehr von ungetrübter lebensfreude. sicherlich kein schlechtes zeichen; aber irgendwie nicht das, was die einzigartigkeit von platten wie "black market music" ausmachte. von der chronischen melancholie spürt der hörer erst in der zweiten hälfte von "battle of the sun" wieder. bis dahin allerdings gilt es so manche offensive singleauskopplung zu überwinden, welche die fans von placebo spalten dürften. verstehen wir uns nicht falsch: dies markiert beileibe kein schlechtes album. dafür sind einfach zu viele ohrwürmer und wirklich gute songs enthalten. wer sich aber eine derart konkrete anspruchshaltung einbrockt, muss mit den konsequenzen solcher kurskorrekturen (alterserscheinungen?) leben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

voice your opinion. bitte.