Mittwoch, 4. März 2009

bestandsaufnahme 03/09

der südafrika-urlaub mag ein halbes jahr her sein, bilder und erlebnisse haben nach wie vor einen sehr präsenten platz in meinem kopf. und auch wenn kwaito etc. vielen hier durchaus schon ein begriff ist, die fussball-wm für einen wahnsinnigen popularitätsschub sorgen dürfte - dear reader beleuchten eine völlig neue facette ihrer heimat. kaum zu glauben, dass der heimlige indiepop des duos ausgerechnet hinter der spröden kulisse von johannesburg entstehen soll. aber vielleicht steht "replace why with funny" (city slang) einfach nur stellvertretend für die suche nach genau dem frieden, der sich in der dortigen kluft zwischen schwarz und weiß so schwer finden lässt: herzerweichender kammerpop, singer-songwriter-tristesse, verkappte hymnenhaftigkeit ("great white bear") und verhaltenes elektro-geplucker ("everything is caving") verbinden sich zu einem album, das man einfach lieb haben muss. es würde mich nicht wundern, wenn in meinem falle daraus mehr als nur eine affäre wird.

man soll das eisen schmieden, solange das feuer noch heiß ist... oder wie geht der spruch? jedenfalls haben fire in the attic besser mal nicht allzu viel zeit vergehen lassen, seitdem ihr vorgängerlongplayer dank "visions-magazin-gratisbeilage" überdurchschnittlich viel presse bekommen hat. versteht mich nicht falsch: die emocore'ler haben sich vorher durch diverse veröffentlichungen einen namen in der szene gemacht. mittlerweile werden sie aber doch noch auf wesentlich breiterer basis wahrgenommen. und bevor man im genrelager wegen überfüllung bzw. ermüdungserscheinungen endgültig die schotten dicht macht, melden sich hier - kurioserweise - durchaus altvordere nochmal zu wort. für ihr selbstbetiteltes werk haben "fire in the attic" (redfield records/cargo) in letzter zeit einen kleinen bis mittelschweren rebrush durchgemacht. und genau da liegt nämlich der große pluspunkt: erfreulich, dass neu-sänger thomas prescott (ex-kenai, und damit quasi labelmate) der band offenbar wirklich neue energie eingehaucht hat. der pop-faktor wurde leicht erhöht, der wiedererkennungswert naheliegenderweise ebenfalls. das hier taugt zu mehr als einer reanimation - wenngleich einmal mehr nicht ganz zum großen wurf.

dead serious records hat man den rücken gekehrt, schwäche gesteht man im hause bleed into one natürlich nicht ein. warum auch? schließlich wird auf "the scars remain" (demons run amok) wieder in einer old school-tradition gerockt, wie man sie hierzulande viel zu selten zu hören bekommt. das info nennt cro-mags und judge als anhaltspunkte, und bevor hier lauthals "gotteslästerung" gebrüllt wird, sollte man longplayer nummer zwei eine chance geben. denn der kann mit seiner kombination aus genannten klassischen genreversatzstücken und der modernen, leider etwas gesichtslosen produktion vorbehaltlos begeistern. und wenngleich die für mich sensationelle debüt-ep abermals nicht erreicht werden kann... sehr viel überzeugender bekommt man diese chose hierzulande nirgendswo serviert! im ernst: wer lust auf diesen sound hat, für den führt an bleed into one kein weg vorbei. darüberhinaus: ehe man hierzulande halbgare cro-mags reunion-shows supportet, investiert euer geld lieber in diese süddeutschen...

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